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Infos und Ideen zur Coronapandemie

Informationen, Regelungen und Angebote der Kirche in Unterfranken in der Coronakrise.

In Coronazeiten stark gefordert

Insta-Talk zur Fastenzeit: Bischof Jung spricht mit Elke Wolz-Nagel, Leiterin der katholischen KiTa „Haus für Kinder“ in Gaukönigshofen (Landkreis Würzburg) – „Kindergartenkinder nehmen Coronavorgaben sehr ernst“

Würzburg/Gaukönigshofen (POW) Die Coronapandemie hat beim pädagogischen Personal der Kindertageseinrichtungen viel Kreativität geweckt, verlangt aber nach wie vor viel Einsatz ab. Das hat Elke Wolz-Nagel, Leiterin der katholischen KiTa „Haus für Kinder“ in Gaukönigshofen (Landkreis Würzburg) Bischof Dr. Franz Jung berichtet. In der Reihe #zwei1einhalb auf dem Social-Media-Kanal Instagram @bistumwuerzburg tauschten sich Bischof Jung und Ziegler am Freitagabend, 26. März, via Internet aus. In dem knapp halbstündigen Gespräch ging es auch darum, welche Bedeutung christliche Werte im Alltag der Einrichtung spielen.

Der Betrieb in Kindergarten, Krippe und Schulkindbetreuung im ländlich geprägten Gaukönigshofen läuft nach den Worten von Wolz-Nagel aktuell praktisch im gewohnten Umfang. Coronabedingt seien die Kinder allerdings festen Gruppen zugeordnet, die jeweils auf verschiedenen Stockwerken mit eigenen Eingängen, Sanitärraumen und fest zugeteiltem Personal untergebracht sind. „Bei den Schulkindern sind die Eltern vorsichtiger oder können weniger gut planen, weil Wechselunterricht ist. Aber in Krippe und Kindergarten sind alle Kinder da.“

Bischof Jung erklärte mit Blick auf die laufende Fastenzeit, dass Fasten immer Verzicht, Gebet und Almosen geben bedeute. „Was haben Sie in den vergangenen Wochen und Monaten am meisten als Verzicht erlebt?“, fragte er seine Gesprächspartnerin. Wolz-Nagel sagte, der größte Verzicht in Zusammenhang mit Corona sei für sie das Dilemma, Kranke und Alte entweder nicht zu besuchen oder sie womöglich dem Risiko auszusetzen, sie zu infizieren.“

Zwar fühle sie sich privilegiert, in Deutschland zu leben, wo man wirtschaftlich abgesichert und medizinisch gut versorgt sei. Dennoch habe sie im vergangenen Jahr aufgrund der Belastung zweimal überlegt, die Arbeit aufzugeben, „weil es zu viel war“: Fragen der Einteilung des Personals zum Beispiel, das Auffangen vieler verschiedener Ängste, „ganz viel Verwaltung“ sowie Eltern, die auch nicht wussten, wie es weitergeht. „Für meine Kolleginnen ist es sehr anstrengend, den ganzen Tag lang mit Maske arbeiten zu müssen und gleichzeitig wenig geschützt zu sein. Die Gruppen sind voll, die Kinder tragen keine Masken und wir können keinen Abstand halten.“ Von 19 pädagogischen Mitarbeiterinnen seien bislang drei gegen Corona geimpft, erklärte Wolz-Nagel dem Bischof auf Nachfrage.

„Wie ist es für die Kinder, wenn die Erzieherinnen mit Maske herumlaufen?“, wollte Bischof Jung wissen. „Krippenkindern fällt es oft schwer, die ziehen oft an der Maske. Aber die Kindergartenkinder nehmen alles sehr ernst, was mit Corona zusammenhängt. Sie kennen es aber nicht mehr anders.“ Besonders schlimm sei es im Januar und Februar gewesen, als durch die Notbetreuung keine Alltagsstruktur und kein regelmäßiger Kontakt mit Gleichaltrigen mehr möglich gewesen seien. Die Vermittlung von Selbstständigkeit oder von Solidarität beispielsweise seien momentan sehr schwierig, erklärte Wolz-Nagel. Beim Essen würden die Kinder pandemiebedingt bedient, und die Brotzeit dürfe nicht miteinander geteilt werden.

Auch viele traditionelle Veranstaltungen habe das Team des Kindergartens durch Corona anders planen müssen. „Ist es gelungen?“, wollte der Bischof wissen. Als ein positives Beispiel berichtete Wolz-Nagel davon, dass die Kinder als Alternative zum Martinszug Gläser gebastelt und das Licht zu Alten und Kranken gebracht, dort gesungen und Laternen angezündet hätten. „Das hat die Menschen sehr berührt“, sagte die Kindergartenleiterin.

Begeistert zeigte sich der Bischof, als Wolz-Nagel ihm berichtete, dass der christliche Glaube auch im Alltag gelebt werde. Der Schöpfungsgedanke sei genauso zentral wie die Offenheit für alle Menschen in Notlagen. „Ich arbeite gern in diesem Bereich, weil ich hier viel von dem weitergeben kann, was mir wichtig ist.“ Zudem ergebe sich durch die Altersspanne der betreuten Kinder zwischen einem und zehn Jahren sowie die Tatsache, dass Eltern oft mehrere Kinder in der Einrichtung hätten, die Chance, Familien bis zu 15 Jahre lang zu begleiten. Bischof Jung freute sich zu erfahren, dass die KiTa ganz selbstverständlich und zentral zum Leben des Ortes dazu gehört.

Das komplette Gespräch gibt es im Internet unter biwue.de/anregungen-fastenzeit zum Nachsehen. In der Reihe spricht Bischof Jung am Dienstag, 30. März, um 18.30 Uhr, mit Michaela Landauer aus Prosselsheim (Landkreis Würzburg), Mutter von drei Jungs, über das Familienleben in Coronazeiten.

mh (POW)

(1321/0316; E-Mail voraus)

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