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„Emotional sehr bewegt“

Bischof Jung blickt auf Synodalversammlung des Synodalen Wegs zurück – Taufe durch nicht geweihte Frauen und Männer für das Bistum klären – Ganz neuer Blick auf Sexualität

Würzburg (POW) Sollen nicht geweihte Frauen und Männer die Befähigung zur Taufe bekommen oder Frauen in der Eucharistiefeier predigen dürfen? Diese Themen des Synodalen Wegs möchte Bischof Dr. Franz Jung für das Bistum Würzburg klären. Das hat er in einem vorab veröffentlichten Interview mit der Fernsehredaktion der Diözese Würzburg über die jüngste Synodalversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt am Main betont. Das Gespräch ist auf der Homepage des Bistums zu sehen. In leicht gekürzter Form wird es am Sonntag, 18. September, im ökumenischen Fernsehmagazin „Kirche in Bayern“ auf den bayerischen Lokalsendern und bei Bibel TV ausgestrahlt.

Die Versammlung sei emotional sehr bewegt gewesen, sagt der Bischof. Auch wenn der Grundlagentext zum Thema Sexualität nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit der Bischöfe gefunden habe, seien die Themen in der Welt und würden weiter diskutiert. Zum Beispiel die Neufassung der christlichen Sexualethik, „ein Thema, das ganz viele Menschen bewegt“, wie der Bischof attestiert. Das große Gut des Textes zur Sexualethik sei der „ganz neue Blick auf das Thema Sexualität. Menschliche Sexualität positiv zu verstehen als eine wichtige Kraft im menschlichen Leben und diese Sexualität dann entsprechend zu gestalten.“ Dabei gehe es unter anderem um die Anerkennung anderer sexueller Orientierungen, die Frage der Beziehungsqualität oder um die Frage, was eigentlich „Fruchtbarkeit“ in menschlichen Beziehungen heiße. „Und es geht natürlich ganz konkret auch um Segnungen von anderen Lebensgemeinschaften als der Ehe.“

Als eines der wichtigsten und interessantesten Themen betrachtet der Bischof den beschlossenen Text zur Frage der Frauen in der Kirche. Seit Jahrzehnten gehe es um die Frage der Geschlechtergerechtigkeit. In verschiedenen Zugängen – sei es biblisch, historisch, dogmatisch oder ökumenisch – werde erörtert, ob Frauen zum Amt zugelassen werden können. „Natürlich kommt dieses Papier zu einem positiven Ergebnis. Es ist in der Synodalversammlung angenommen worden“, sagt der Bischof.

Skeptisch zeigt sich Bischof Jung, ob es gelingen werde, dass alle deutschen Bistümer im Gleichschritt von der Synodalversammlung beschlossene Handlungstexte auf den Weg bringen. „Die einen laufen schneller, die anderen laufen langsamer.“ Es habe auch Bischöfe gegeben, die entsprechende Texte abgelehnt und damit auch signalisiert hätten, dass sie eigentlich nicht bereit seien, die Maßnahmen umzusetzen. „Aber es ist unser Anliegen, jetzt auch hier einen Schritt voranzugehen“, sagt Bischof Jung.

Kritisch blickt er auf die Auseinandersetzung der Bischofskonferenz mit den Themen des Synodalen Wegs vor der jüngsten Synodalversammlung. „Wir haben als Bischöfe kein einziges Mal zu diesen Themen eine Probeabstimmung gemacht, so dass man hätte sehen können, in welche Richtung das geht oder ob die Zweidrittelmehrheit jeweils erreicht wird.“ Nicht gut sei auch die Tatsache gewesen, dass die letzten Texte, über die in Frankfurt abgestimmt wurde, erst zwei Tage vor Beginn vorlagen. „Für die persönliche intensive Vorbereitung ist dann auch wenig Zeit geblieben.“

(3822/1029; E-Mail voraus)

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