Die Art und Weise der Verfolgung übertrifft jegliche Phantasie. Menschen werden als Ungläubige geächtet, entführt, willkürlich gefangen genommen, verkauft, versklavt, vergewaltigt, zur Prostitution, zu Konversion und Zwangsheirat gezwungen, zum Tode verurteilt, gekreuzigt, enthauptet, der Menschenrechte beraubt, ihre Geschäfte werden gemieden, Häuser werden geplündert, niedergebrannt, Kirchen dem Erdboden gleich gemacht, Familien werden zerschlagen, Steine werde ihnen nachgeworfen, sie werden vertrieben – möglichst weit weg bis zu uns in den Westen. Dieser schaut vielfach zu und blickt meist stumm auf den ganzen westlichen und auch östlichen Tischen herum.
Wenn aber eine Hamsterkolonie an einer neu zu errichtenden Autobahntrasse gerettet werden soll, geht ein Aufschrei durch die Medien und ein bedingungsloser Schutz dieser Lebewesen wird eingefordert. Fasse, wer es fassen kann: Das Zeugnis, das der Apostel Paulus als Gefangener in Rom für sein Christsein ablegt, ist für weltliche Maßstäbe unverständlich: Er strahlt Freude und Liebe aus, bekennt frei und offen seinen Glauben, ermutigt und tröstet alle, die leiden müssen. Entscheidend für ihn ist, dass Christus auch durch sein Verhalten verkündigt wird. Diese Einstellung konnte ich in verschiedenen Unterdrückungsländern wahrnehmen und Sätze hören, wie; „Sie verstehen uns nicht." oder: „Wir gehen den Kreuzweg Jesu mit."
Entsprechend öffnen sie dank toleranter Regierungen mit ihren Möglichkeiten ihre Waisenhäuser, Kindergärten, Schulen, Universitäten, Altersheime und Krankenhäuser für alle Menschen in Not, gleich welchen Glaubens. Wir sollten sie dabei unterstützen. Ein böses oder verächtliches Wort über ihre Unterdrücker aber habe ich nie gehört.
Peter Spielmann, Aschaffenburg, Pastoraler Mitarbeiter
Das Kreuzwort erscheint jeden Samstag im Serviceteil der Lokalzeitung "Main Echo" und online auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.