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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Die Adventszeit beginnt

Am kommenden Sonntag ist es wieder soweit. Die Adventszeit beginnt. Zahlreiche Bräuche begleiten uns durch diese Tage.

Adventskalender gibt es in großer Zahl für Kinder und Erwachsene. Häuser und Straßen werden mit Lichtern geschmückt. Am Adventskranz zünden wir Woche für Woche eine Kerze mehr an.

Es ist eine besondere Zeit. Für viele von uns verbunden mit starken Gefühlen. Was dieses Besondere ausmacht, können wir schwer benennen. Aber Erwartungen, Wünsche, Sehnsüchte, sie sind da. Wir merken das vielleicht eher an dem, was fehlt und unserem Empfinden nach nicht passt in dieser Zeit. Die Einsamkeit schmerzt besonders oder die Trauer um einen geliebten Menschen. Nachrichten von Kriegen, Terror oder Naturkatastrophen treffen uns in dieser Zeit noch mehr als sonst. Und wir leiden noch mehr als sonst unter unserer eigenen Geschäftigkeit und Unruhe.

Vielleicht liegt eine Wurzel dieser Sehnsucht darin, dass sich viele in dieser Zeit gerne an ihre Kindheit erinnern, an vertraute Bräuche, Geborgenheit in der Familie, eine heile oder auch nur als heil verklärte Welt.

Doch die Adventszeit lenkt unseren Blick nicht nur zurück, sondern vor allem auch nach vorn, hin auf Gottes neue Welt. Mit der Geburt Jesu Christi ist sie unter uns angebrochen und auf ihre Vollendung mit seiner Wiederkunft gehen wir zu, in der Adventszeit und unser ganzes Leben lang. Ich bin mehr und mehr davon überzeugt: Gott hat diese Sehnsucht nach der heilen, der geheilten Welt, die wir in der Adventszeit vielleicht besonders spüren, in unseren Herzen geweckt und so manches, was die Adventszeit prägt, können wir schon begreifen als Zeichen oder als Vorgeschmack dieses neuen Lebens:

Menschen machen sich Gedanken, wie sie einander beschenken, einander eine Freude machen können. Besuche werden geplant, Kontakte wiederbelebt und sei es nur durch eine Weihnachtskarte. Die kleinen Freundlichkeiten, Zeichen für die große Freundlichkeit Gottes. Die vielen Kerzen und Lichter, Zeichen für das Licht, das mit Jesus in die Welt gekommen ist. Die großen Spendenaktionen in der Adventszeit wie "Brot für die Welt" oder "Adveniat", Zeichen der Güte Gottes, die sich in unserem Tun widerspiegelt.

Einer der mir liebsten Bräuche ist das Singen von Adventsliedern. Ich habe den Eindruck, im Advent wird wirklich mehr gesungen, als sonst unterm Jahr: Bei vorweihnachtlichen Feiern, auf Weihnachtsmärkten unter freiem Himmel und oft auch zuhause. O Heiland, reiß den Himmel auf. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit. Seht, die gute Zeit ist nah. Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. Gerade in diesen Liedern kommt unsere Hoffnung zur Sprache. Gegen alle Hasstiraden und allen Kanonendonner erklingt die Melodie des Lebens. Alle Jahre wieder singen wir so an gegen Resignation und Sprachlosigkeit und halten die Hoffnung auf eine neue Welt wach.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine hoffnungsvolle und gesegnete Adventszeit.

Pfarrerin Barbara Renger, Rottendorf