Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Kreuzwort am 30. Juli 2022

Einfach göttlich

Es gibt Momente, in denen es mir einfach gut geht. Da kommt die Empfindung: Das ist „einfach göttlich!“ Wenn ich das verspüre, so sind dies Momente der Freude, des Genießens. Dieses Gefühl kann sich aber auch in Momenten tiefer Dankbarkeit oder wenn ich über etwas staune einstellen.

Diese Momente gibt es nicht so oft. Und wenn ich so richtig darüber nachdenke, so hat das auch damit zu tun, wie bewusst ich lebe beziehungsweise worauf ich meine Aufmerksamkeit richte. „Einfach göttlich“ lässt mich dann erkennen, wie einfach es mit Gott sein kann. Er scheint in den Momenten der Freude, des Genießens, des Staunens und der Dankbarkeit auf. Mache ich es mir damit nicht zu einfach?

Zwei große Denker kommen mir in den Sinn. Der eine ist Karl Rahner. Für ihn ist Gott das unverfügbare Geheimnis des Lebens. Und mir fällt der berühmte Satz von Dietrich Bonhoeffer ein: Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht. Für beide war auch klar: Wenn Du Gott entdecken willst, ist der Blick auf die Menschwerdung Gottes, auf den Menschensohn von entscheidender Bedeutung.

Und mit dieser Brille wird mir klar: Meine „einfach göttlichen“ Erfahrungen sind gar nicht so einfach. Ich kann diese Erfahrungen zum Beispiel nicht machen. Sie sind Geschenke. Ich bin da auf andere angewiesen und andere sind auf mich angewiesen. Es sind Momente in denen das Unverfügbare nahe kommt. Diese Erlebnisse brauchen mich als Wahrnehmenden. Ich kann aufmerksam nach diesen Geschenken Ausschau halten und mir bewusst machen. In der Perspektive Jesu geht mir dann auch auf, dass es auch in dunklen Zeiten „einfach göttlich“ sein kann. Weil ich nämlich nicht immer gut drauf sein muss und auch nicht immer perfekt sein muss.

All das führt mich zu der einfachen Erkenntnis: „Einfach göttlich“ hat viel mit „einfach menschlich“ zu tun. Beides ist ineinander verschränkt. Es öffnet sich dem, der sich in Begegnungen berühren lässt. Für die Sommerzeit wünsche ich Ihnen viele solcher Begegnungen. Sie sind „einfach göttlich“!

Dr. Peter Müller, Fachakademiedirektor

Der Impuls "Kreuzwort" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.