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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Gedanken zum Evangelium – Dritter Sonntag der Osterzeit

Eingeladen sein

„Kommt und esst!“ Jesu Einladung ist bedingungslos. Wer sie annimmt, ist willkommen, und Personen, die ich zum Essen einlade, sind mir wertvoll und kostbar.

Evangelium

In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.    
Johannes 21,1–14

Jesus lebt! Diese Aussage zieht sich wie ein roter Faden durch die Lieder und die biblischen Texte während der Osterzeit. Während die Botschaft vom Auferstandenen in vielen Liedern mit Freude und Jubel verbunden wird, sind die biblischen Texte eher von Zweifel, Skepsis geprägt und der Frage: Wie ist das erfahrbar, dass dieser Jesus, der am Kreuz gestorben ist, lebt? Wie ist der Auferstandene erfahrbar?

Das Evangelium dieses Sonntags versucht (erneut), eine Antwort auf diese Fragen zu geben, und entfaltet hierzu auf der einen Seite eine faszinierende Erzählung. Andererseits genügt zum Erkennen des Auferstandenen ein einfacher und schlichter Satz, den man fast über­lesen könnte: „Kommt her und esst!“

„Kommt und esst!“ Dieser Satz erinnert die geübte Hörer:innenschaft an den Anfang des Johannesevangeliums, wo es heißt: „Kommt und seht!“ Hier sind die Menschen neugierig auf Jesus geworden und stellen ihm die Frage: „Wo wohnst du?“ Jesus antwortet: „Kommt und seht!“ Nachfolge Jesu, Nachfolge des Auferstandenen ist immer eine Einladung, ohne Wenn und Aber! Nachfolge Jesu will aber nicht beim reinen Schauen stehen bleiben. Dieses Schauen meint Entdecken, Sehnsüchtigbleiben und Begegnung. Die Begegnung mit Jesus ist ein ganzheitliches Geschehen. Beim Essen geschieht mehr. Miteinander zu essen ist immer ein allumfassendes Geschehen. Der Genuss der Speisen ist genauso wichtig wie die Gemeinschaft um den einen Tisch, das Teilen von Sorge und Freude, von allem, was Leben ausmacht. Miteinander Mahl zu halten, Leben zu teilen ist Communio, Kommunion, und somit Nachfolge Jesu. Und es hat Auswirkungen über die Tischgemeinschaft, das Geschehen hinaus.

„Kommt und esst!“ Jesu Einladung ist bedingungslos. Wer sie annimmt, ist willkommen, und Personen, die ich zum Essen einlade, sind mir wertvoll und kostbar. „Kommt und esst!“, lautet die Einladung, die in diesen Tagen in besonderer Weise an viele Kinder zum ersten Mal ergeht. Hoffentlich erfahren sie und ihre Familien, dass diese Einladung auch ihnen uneingeschränkt gilt. „Kommt und esst!“ Die Menschen auf der Suche nach dem Auferstandenen erkannten ihn in ihrer Mitte durch diese (schlichte) Einladung. Auch uns gilt die Einladung: Kommt und esst! Kommt und seht, es ist der Herr, der Auferstandene in eurer Mitte, mitten in eurem Alltag, in eurem Leben!

Kommt und seht:
Meine Spuren
in eurem Leben!

Kommt und esst:
Meine Einladung
bedingungslos für euch!

Komm, sieh und iss:
Ich bin es
mitten in deinem Leben!

Gemeindereferentin Monika Oestemer (monika.oestemer@bistum-wuerzburg.de)
arbeitet unter anderem als Klinikseelsorgerin in der Klinik Kitzinger Land.