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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wort zum Wochenende

"Good News" Botschaften

Durch Weghören entstehen keine guten Botschaften, so der evang. Dekan Dr. Wenrich Slenczka.

Auf einer Medienplattform im Internet war diese Überschrift zu lesen: „Good News zu Ostern: Die Zahl der Feldhasen steigt wieder.“ Das ist sicher scherzhaft gemeint, zumal „Good News“ eine mögliche englische Übersetzung für „Evangelium“ oder „Frohe Botschaft“ ist. Mit den Ostereiern und -hasen in den Geschäften haben wir schon mindestens seit sieben Wochen Osterzeit. Aber geht es beim Osterevangelium um die Zahl der Feldhasen?

Wenn das die ganze Osterbotschaft wäre, dann wäre es allerdings ein belangloses Fest. Ohne Kirche verliert es seine Relevanz. Wenn aber der Osterschmuck zu der Botschaft führt, die in der Kirche weitergegeben wird, dann ist das Fest tief im menschlichen Leben verankert.

Was wir erleben von der Verehrung der Stars bis zu Ungerechtigkeit, Hass und Gewalt, hat seinen Platz in dieser Botschaft. Selbst Unrecht innerhalb der Kirche wird hier schonungslos aufgenommen. Denn die Botschaft beginnt vor Ostern in der Karwoche: Verehrt wird Jesus am Palmsonntag beim Einzug in Jerusalem, bald darauf verraten von seinem eigenen Jünger. Dann wird er verhaftet. An Karfreitag wird er von einem seiner Jünger verleugnet und von Pontius Pilatus verurteilt, schließlich von allen verspottet und gekreuzigt. Alles liegt auf ihm ohne seine Schuld. Im Sterben ruft Jesus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Manche wollen diese Geschichte nicht hören. Es klingt nach „Bad News“ wie die vielen Skandal- und Katastrophennachrichten unserer Tage. Aber durch Weghören entstehen keine guten Botschaften. Die schrecklichen Nachrichten und Erlebnisse der letzten Wochen darf man nicht verschweigen. Die Karwoche nimmt diese menschlichen Katastrophen auf. Wir erkennen die Schrecken unserer Menschheit am Kreuz wieder. Noch ist nicht Osterzeit.

Aber dabei bleibt es nicht. Die Osterbotschaft gibt Hoffnung für die Menschen. Denn Gewalt und Hass verlieren ihre Macht, weil der Verurteilte und Gekreuzigte auferstanden ist und lebt. Denen, die verloren sind unter den Katastrophen, ist das eine gute Nachricht: Es gibt Leben nach dem Tod. Und für die, die in ihrer eigenen Schuld verloren sind, ist die gute Nachricht: Es gibt Umkehr und Rückkehr in das Leben. Ostern heißt, dass die Opfer aus der Verlassenheit ins Leben finden. Sogar für die Schuldigen öffnet es die Möglichkeit zu Reue und Umkehr ins Leben.

Das ist eine gute Nachricht, mit der erst am kommenden Sonntag die Osterzeit beginnt. Sie wird in die kurze Botschaft gefasst: „Good News zu Ostern: Christus ist auferstanden!“

Dr. Wenrich Slenczka, Dekan des Evang.-Luth. Dekanates Würzburg