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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wort zum Sonntag am 1. Mai 2022

Jesus gibt seinen Freunden Essen

Manchmal meinen wir, etwas nur aus eigener Kraft tun zu müssen – dabei vergessen wir ganz, dass wir begleitet werden. Gott macht nicht all unsere Arbeit, aber er gibt unserem Tun an vielen Stellen einen neuen Blick. Er zeigt uns immer wieder Ostern und die kleinen Auferstehungs­momente in unserem Alltag.

Evangelium *

Jesus war auferstanden. Jesus lebte. Jesus zeigte den Freunden immer wieder, dass er lebt. Und dass er immer da ist. Einmal war es so: Einige Freunde waren zusammen. Petrus und Johannes waren auch dabei. Die Freunde wollten zusammen Fische fangen. Mit einem großen Fischnetz. Am besten geht das Fischefangen in der Nacht. Die Freunde fischten die ganze Nacht. Aber die Freunde fingen keinen einzigen Fisch. Die Freunde fuhren mit dem Boot an das Land zurück. Am Land stand ein Mann. Der Mann war Jesus. Die Freunde merkten nicht, dass der Mann Jesus ist. Jesus fragte die Freunde: Habt ihr Fische gefangen? Habt ihr etwas zu essen? Die Freunde sagten: Nein, wir haben keinen einzigen Fisch gefangen. Jesus sagte: Fahrt noch einmal los. Werft das Netz auf der rechten Seite vom Boot aus. Dann fangt ihr viele Fische. Die Freunde fuhren mit dem Boot los. Die Freunde warfen das Netz auf der rechten Seite aus. Die Freunde fingen viele Fische. Das Fischnetz ging fast kaputt. Weil das Netz so voll war. Johannes sagte zu Petrus: Der Mann da vorn am Strand ist Jesus. Als Petrus das hörte, freute er sich. Petrus sprang sofort ins Wasser. Petrus wollte schnell bei Jesus sein. Die anderen Freunde kamen mit dem Boot und den Fischen hinterher. Das dauerte etwas. Als alle am Strand waren, brannte ein Grillfeuer. Auf dem Grillfeuer waren Fisch und Brot. Jesus sagte zu den Freunden: Bringt einige von euren gefangenen Fischen. Petrus zog das Netz mit den Fischen ans Land. Es waren sehr viele große Fische. Jesus sagte zu den Freunden: Kommt her und esst. Jesus gab den Freunden das Brot und den Fisch zum Essen.

Johannes 21,1–14

Wer kennt sie nicht, die Tage, an denen gefühlt nichts gelingt, an denen scheinbar jede Anstrengung umsonst gewesen ist. Solche Zeiten können sehr entmutigend sein: Wir haben uns doch so bemüht. Einfach weiterzumachen, vielleicht sogar noch einmal ganz neu anzufangen scheint da keine Lösung.

Auch Jesu Freunde, von denen die Bibelgeschichte in Leichter Sprache spricht, haben trotz aller Mühe in dieser Nacht keinen einzigen Fisch gefangen. Als Jesus dazukommt, für sie in diesem Moment ein Fremder, ermutigt er sie, noch einmal einen Versuch zu wagen. Die Fischer waren zu diesem Zeitpunkt sicher hungrig, müde und wollten nach Hause. Sie waren vielleicht gerade dabei, die Netze für den nächsten Tag herzurichten. Und doch vertrauten sie seinen Worten und gaben der Aktion noch eine zweite Chance. Jesus ermutigte sie, es ein klein wenig anders zu machen – er gibt ihnen eine neue Perspektive. Die Jünger haben Erfolg und auf einmal erkennen sie, wer ihnen geholfen hat: der Auferstandene.

In unserem Leben ist es häufig ähnlich. Manchmal meinen wir, etwas nur aus eigener Kraft tun zu müssen – dabei vergessen wir ganz, dass wir begleitet werden. Gott macht nicht all unsere Arbeit, aber er gibt unserem Tun an vielen Stellen einen neuen Blick. Er zeigt uns immer wieder Ostern und die kleinen Auferstehungs­momente in unserem Alltag.

Wir können und müssen nicht alles alleine gebacken kriegen – diese entspannte und gelassene Haltung begegnet mir auch immer wieder in meiner Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Für unsere Bewohner ist es meist selbstverständlich, sich anderen anzuvertrauen und um Hilfe zu bitten. Und wer weiß, vielleicht sind sie es, die auf diese Weise Jesus schneller in ihrem Alltag bemerken, als andere, die dies nicht tun. Es gibt viele Momente in meiner Arbeit, in denen ich miterleben darf, mit welcher Echtheit und mit welch großem (Gott-)Vertrauen unsere Bewohner durch ihr Leben gehen.

Gott hilft uns – egal wie aussichtslos etwas erscheint. Es ist aber auch wichtig, selbst aktiv zu werden und seinen Teil zu tun. Gott gibt uns immer wieder einen frischen Blick und in vielem eine neue Richtung. Er ermutigt uns, Schritte zu gehen. Wir sind seine Kinder und wir sind für ihn alle gleich wertvoll.

Auch wir Behindertenseelsorger denken am 5. Mai besonders daran, dass wir alle Menschen gleich respektvoll behandeln. Wir helfen mit, dass Menschen mit Behinderung möglichst die gleichen Chancen erhalten wie Menschen, von denen gesagt wird, dass sie ohne Behinderung seien. Am 5. Mai ist das 30. Jubiläum des „Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“. Eine Interessenvertretung von Menschen mit Behinderung hat damals diesen Tag ins Leben gerufen. Gemeinsam engagieren sich hier viele, damit alle gleichberechtigt leben können – nicht nur auf dem Papier.

Ihnen allen viel Vertrauen und den Mut, auf die leise Stimme und so manche Begegnung zu achten, die von frischem Wind erzählen. Eine gesegnete Osterzeit!

Maria Krines ist Gemeindereferentin in der Einrichtung für Menschen mit Behinderungen in Maria Bildhausen.

Das "Wort zum Sonntag" erscheint wöchentlich im Würzburger katholischen Sonntagsblatt.

* Zum Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai werden Evangelium und Betrachtung diesmal in Leichter Sprache veröffentlicht.