Eine alltäglichere Erfahrung ist, dass nun zum Glück die dunkelsten Wochen vorbei sind und die Tage wieder spürbar länger werden. Obwohl es ja jedes Jahr wiederkehrt: Die kurzen Tage, an denen es schon am späten Nachmittag finster wird, wecken die Sehnsucht nach dem Sonnenlicht.
Wie wichtig Licht für das Wohlbefinden der Menschen ist, ist auch wissenschaftlich belegt: Wer zu wenig Tageslicht aufnimmt, wird auf Dauer krank.
In diese Zeit hinein feiert die katholische Kirche am 2. Februar das Fest Darstellung des Herrn oder im Volksmund Mariä Lichtmess. Das Fest stammt aus den 5. Jahrhundert und ist mit vielen Traditionen verbunden. Insbesondere die Segnung der Kerzen für den Gottesdienst und zu Hause ist heute noch von Bedeutung.
Biblisch geht es auf eine Geschichte im Lukasevangelium zurück. 40 Tage nach der Geburt wird Jesus einem jüdischen Gesetz zufolge in den Tempel gebracht. Dort bringen Maria und Josef für ihn ein Opfer. Dabei begegnen ihnen Simeon und die Prophetin Hannah, die im kleinen Kind schon den Erlöser erkennen. Der Lobpreis des Simeon ist ein Teil des kirchlichen Abendgebets und auch darin geht es ums Licht: „Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“
Jesus wird schon als Kind als Licht für die Welt erkannt. Im Fest Mariä Lichtmess feiern wir Christen, dass wir in Jesus das Licht für unser Leben sehen. Dieses Licht schenkt uns Orientierung und Hoffnung, gerade in den dunklen Zeiten unseres Lebens.
Gemeindereferent Bernd Müller
Der Impuls "Sinn & Religion" erscheint wöchentlich auf der Internetseite der Kirche in der Region Würzburg.