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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Macht die Tore weit

Wir alle haben eine Tür vor unserem Haus, vor unserer Wohnung. Sie ist wichtig. Sie schützt uns. Wir können sie zumachen und Kälte aussperren. Wir können uns dahinter verkriechen.

Kreuzwort am 2. Dezember 2018

Wir brauchen das: Dass wir eine Tür zumachen können vor der Welt, vor den Menschen. Unser Zuhause ist unser Schutzraum. Unsere Wohnung, unser Haus mit der Tür, die so gut schließt. Sie zeigen auch die Enge, die uns umgibt. So leben wir und mit diesen Menschen und für andere ist wenig Platz. Diese Meinung und Einstellung haben wir, und wer anders denkt, soll vor der Tür bleiben. Uns geht es hinter unserer Tür gut. Was interessiert uns dann, was in der Welt Böses geschieht? Wie es anderen geht? Wie viel schief läuft in der Welt?

Wir haben die Welt eingeteilt: In Menschen, die durch unsere Türe kommen dürfen. Zu denen wir Vertrauen haben, die sind wie wir, die denken wie wir, vor denen wir keine Angst haben. In Menschen, die wir aussperren, die vor der Tür bleiben.

Und dann heißt es plötzlich in Psalm 24 zum Advent: „Macht die Tore weit und die Türen in der Welt auf". Das bringt alles Festgefügte durcheinander, wirbelt Werte, birgt Unruhe. Wir sollen über unseren Schatten springen und uns ändern?

„Macht die Tore weit und die Türen in der Welt auf". Lasst sie neu einziehen in die Welt, die Hoffnung. Denn es gibt sie und es geschehen Dinge, die wir in unserer überschaubaren Welt nicht für möglich halten. Hat Gott sie nicht neu entzündet, die Hoffnung. Auch unter uns? Ein Licht, das sich ausbreitet?

„Macht die Tore weit und die Türen in der Welt auf". Lasst sie neu einziehen in die Welt, die Gerechtigkeit. Die Gerechtigkeit Gottes, die für alle gilt - nicht nur für die, die hinter unserer Türe sind. Auch für die draußen.

„Macht die Tore weit und die Türen in der Welt auf". Lasst Menschen neu zueinander finden. Menschen, die sich vorher aussperrten oder einander nicht begegneten. Damit Menschen sich wirklich begegnen, dazu müssen wir auch Riegel abbrechen und Schlösser ausbauen.

„Macht die Tore weit und die Türen in der Welt auf" - dann werdet ihr Gottes Segen empfangen. Das Kind Jesus im Stall war nicht standesgemäß und es brachte so viel Unruhe als Erwachsener, dass man ihn aus dem Weg schaffte. Und doch hat es uns die Tore in den Himmel geöffnet.

Bettina Lezuo,
Evangelische Pfarrerin in Goldbach

Das Kreuzwort erscheint jeden Samstag im Serviceteil der Lokalzeitung "Main Echo" und online auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.