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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Mauern auf dem Weg zur Krippe

Bis zu acht Meter ist sie hoch - die Grenzmauer zwischen Israel und Palästina, zwischen Jerusalem und Bethlehem. Erst nach einer eingehenden Sicherheitskontrolle ist es - wenn überhaupt - möglich die so genannten „Check - points" zu überqueren. Besonders die palästinensische Bevölkerung, aber auch alle Pilger und Touristen, die die heiligen Stätten in Palästina und Israel besuchen wollen, leiden unter diesen Schikanen.

Kreuzwort am 23. Dezember 2018

Die Olivenholzschnitzer in Bethlehem haben mittlerweile auf diese Situation auf ihre ganz eigene Art reagiert: Neben den ganz traditionellen Krippendarstellungen gibt es deshalb auch die „Grenzmauer - Variante". Zwischen Maria, Josef und dem Jesuskind in der Krippe und den Heiligen Drei Königen, die kommen, um das neu geborene Gotteskind anzubeten, erhebt sich die Grenzmauer mit einem Wachturm und versperrt ihnen - den Weisen aus dem Morgenland den ungehinderten Zugang.

Mit dieser bedrückenden Situation im Hintergrund hat uns in unserer Pfarreiengeminschaft Am Schönbusch auch kein Adventskranz in den beiden Kirchen begleitet, sondern jeweils eine Mauer - umrahmt von den vier Adventskerzen. In den Gottesdiensten der Adventssonntage wurde diese Mauer jeweils um einige Steine abgetragen, so dass eine Bresche, ein Durchlass entstand. Bild der Hoffnung, dass es - auch durch das eigene Verhalten - möglich ist, Mauern nicht nur aufzurichten und immer weiter wachsen zu lassen, sondern auch Stück für Stück abzutragen oder sogar ganz abzureißen.
Denn Mauern gibt es nicht nur zwischen Ländern und Völkern. Mauern gibt es auch in unseren Herzen und Köpfen. Da trage ich seit Wochen und Monaten einen Streit mit mir herum, finde aber nicht den Weg zum anderen. Da ist mein Kopf voll mit Vorurteilen gegenüber gewissen Menschen. Da bin ich voller Neid, weil es vermeintlich anderen besser geht und ihnen im Leben mehr gelingt als mir.

Wo aber Mauern sind, ob real oder in unserem Herzen und Denken, da ist kein gutes Miteinander möglich. Weihnachten aber - das Geheimnis der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus mitten unter uns lädt uns ein, den ein oder anderen Stein in unserem Denken und in unserem Herzen zu lockern, zu lösen, abzutragen und mit diesem Stein vielleicht einen Weg, eine Brücke zum anderen zu bauen.
In der Hoffnung, dass es mir und Ihnen allen gelingt!

Dekan Wolfgang Kempf, Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Am Schönbusch

Das Kreuzwort erscheint jeden Samstag im Serviceteil der Lokalzeitung "Main Echo" und online auf der Internetseite der Region Aschaffenburg.