In solchen Momenten hilft es mir persönlich, eine Liste zu erstellen, um etwas Ordnung in mein vermeintliches Chaos zu bringen: Was ist jetzt erst mal am Wichtigsten, was kann noch warten? Durch diese simple Methode gewinne ich wieder den Überblick, setze einen Anfangs- und sogar einen (zumindest vorläufigen) Endpunkt.
Wie schön wäre es, denke ich dann, könnte man so eine Übersicht für das ganze Leben anfertigen! Wäre es nicht entspannender, nicht ständig auf der Hut sein zu müssen, was als Nächstes passiert? Selbst wenn man das Glück hat, einen sicheren Job zu haben und in einer Familie geborgen zu sein – es kann doch immer etwas Ungeplantes im Leben dazwischen kommen. Was hilft dann den Überblick zu bewahren oder wiederzugewinnen? Ich glaube, dann brauchen wir Hilfe von einem Anderen. Den großen Überblick können wir Menschen uns nicht selbst geben. Mir persönlich hilft es, auf den zu vertrauen, über den es heißt: „Ich bin das das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“ (Offb 22,13) So wird Jesus Christus am Christkönigsfest bezeichnet, das die Kirche an diesem Wochenende feiert. Dieses Fest kann uns daran erinnern, dass wir Jesus unseren Anfang, unser Ende und alles, was dazwischen liegt – die großen wie die kleinen Freuden und Sorgen – immer anvertrauen dürfen. Er behält uns Menschen im Blick und die Zeit der Welt im Überblick.
Kerstin Gerlach, Pastoralreferentin in der Pfarreiengemeinschaft „Am Engelberg“, Großheubach