Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Solidarisch handeln wie Jesus

Geralds Leben ist völlig aus den Fugen geraten. Über 20 Jahre war er als angesehener Koch in Hotels und Restaurants tätig. In Tschechien zuhause, war er all die Jahre in ganz Europa unterwegs. Viel Schönes hat er dabei erlebt. Jetzt war seine Ehe zerbrochen, eine Familie gab es für ihn nicht mehr. Was ihm nach der Scheidung blieb, packte er in sein Auto und fuhr über die Alpen. Dort wollte er neu anfangen. Dann der Unfall, Totalschaden – das letzte Geld reichte gerade noch für den Abschleppdienst, damit das Autowrack von der Straße kam. Der Polizist, der ihn nachts auf der Parkbank entdeckte, brachte ihn ins Haus der Solidarität.

Hier konnte er erst einmal bleiben und sich neu sortieren. Gerald lernt andere Schicksale kennen: eine Alkoholikerin, die nach der Therapie den Weg nach Hause noch nicht allein schafft, eine junge Mutter mit ihrem 4 Monate alten Kind, Flüchtlinge aus Afrika und Einheimische, die hier eine Bleibe und eine Aufgabe gefunden haben. Darunter Karl, ein ehemaliger Religionslehrer, dem es nach dem Tod seiner Frau ein Herzensanliegen ist, für gestrandete Menschen da zu sein, solidarisch in einer Welt, die Geld und Macht und Erfolg nicht selten vor die Menschen stellt, die an den Rändern leben. Gerald und Karl erzählen von den täglichen Herausforderungen, aber vor allem von der Hoffnung und der Lebendigkeit im Haus der Solidarität.

Und dieses Haus gibt es wirklich. Ich durfte es im Rahmen einer Tagung in Südtirol kennen lernen. Ohne öffentliche Gelder, aber auf die Hilfe eines ganzen Ortes vertrauend, finden schutzlose Menschen unkompliziert Aufnahme, um ermutigt und unterstützt die nächsten Schritte ins Leben gehen zu können.

Jesus erzählt die Geschichte von einem Fest, damit wir ahnen, wie Gott ist. Die Eingeladenen lassen sich allesamt entschuldigen, weil sie Wichtiges zu tun haben. Das Fest findet dennoch statt - mit Menschen, die mit einer Einladung nicht rechnen konnten. Gott zeigt sich in der Solidarität mit den Menschen auf den „Straßen und Gassen, an Hecken und Zäunen". Eine aktuelle Geschichte! „Häuser der Solidarität" gibt es viele, auch bei uns. Das ist gut und zeigt, dass Jesus das Gleichnis vom Festmahl nicht umsonst erzählt hat! Und sicherlich brauchen wir mehr solcher Ort der Solidarität. Das aber liegt an uns!

Klaus Becker
Diözesanreferent
Lohr am Main