Tagesheiliger
Anno II. (Hanno) von Köln
Erzbischof von Köln, Reichskanzler
* um 1010 in Altsteußlingen bei Ehingen in Baden-Württemberg
† 4. Dezember 1075 in Siegburg in Nordrhein-Westfalen
Anno stammte aus schwäbischem Adel, ging in Bamberg in die Klosterschule, wurde dort Domschulmeister und bald an den Hof von Kaiser Heinrich III. berufen, den er auf seinen Ungarnfeldzügen von 1051 und 1052 begleitete. 1056 bestimmte der Kaiser ihn gegen seinen Willen zum Erzbischof von Köln. Er wurde einer der größten Erzbischöfe der Stadt, Gründer der Benediktinerklöster Siegburg, Grafschaft und Saalfeld, der Stifte St. Maria ad gradus und St. Georg in Köln; den Klöstern verordnete er die Reformen von Cluny, vor allem Siegburg wurde ein weit ausstrahlendes Reformzentrum. Er soll in seiner Amtszeit alle Gemeinden seines Bistums besucht haben, sorgte sich um Arme, gründete ein Krankenhaus.
Nach dem Tod von Kaiser Heinrich wirkte Anno im Bündnis mit einer Fürstenopposition gegen die Regentschaft der Kaiserin Agnes 1062 mit; im "Staatsstreich von Kaiserswerth" entführte er 1062 den erst zwölfjährigen Sohn des Kaisers, Heinrich IV., und die Reichsinsignien, um ihn dem Einfluss seiner Mutter Agnes zu entziehen, und übernahm selbst die Herrschaft über das Reich. 1063 wurde er jedoch von Erzbischof == Adalbert von Hamburg-Bremen weitgehend aus den Reichsgeschäften verdrängt. Nach dessen Tod übernahm er 1072 auf Wunsch von Heinrich IV. nocheinmal die Regierungsgeschäfte als Reichsverwalter und damit zweiter Mann im Staat.
1074 wurde Anno aus eigentlich geringfügigem Anlass - er hatte das Schiff eines Kölner Kaufmanns beschlagnahmen lassen - durch einen Aufstand der Bürger aus Köln vertrieben und zog sich des Nachts nach Neuss zurück. Seine Ritter schlugen den Aufstand mit aller Härte nieder, Anno konnte zurückkehren und weiterhin seine Herrschaft ausüben.
Anno starb im Kloster Siegburg und ist dort im "Annoschrein" bestattet.
Das epische "Annolied", 1106 verfasst von einem Siegburger Mönch, enthält seinen Lobpreis, Zeitgenossen nannten ihn "Edelstein" und "Blüte und Licht Deutschlands".
1. Lesung
Eph 4, 1-7.11-13 bzw. Jes 26, 1-6
Ich, der ich um des Herrn willen im Gefängnis bin, ermahne euch, ein Leben zu führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging. Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält. Ein Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist.
Aber jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat. Und er gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zu rüsten, für den Aufbau des Leibes Christi. So sollen wir alle zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen.
Evangelium
Mt 23, 8-12 bzw. Mt 7, 21.24-27
Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.